
5 Herausforderungen, die Sie bei Next Leadership kennen sollten - Teil III
Herausforderung Nr. 3
Die geführten Mitarbeiter
Sollten die Mitarbeiter gestern noch Dienst nach Vorschrift machen oder bei jeder Entscheidung den Vorgesetzten zu Rate ziehen, sollen sie heute plötzlich alleine oder im Team entscheiden, Verantwortung für sich und Ergebnisse übernehmen und kreative Innovationen produzieren. Sicherlich übertrieben, aber die Belegschaft eines Unternehmens ist ein „heterogener Haufen“ und nicht jeder ist sofort in der Lage hoch motiviert, Sinn inspiriert und selbstverantwortlich seinen Verantwortungsbereich zu managen. Die komplexe dynamische moderne Welt erfordert eine ebenso mentale und dynamische Komplexität.
Damit hat ein nicht unerheblicher Teil der Menschen, die anders sozialisiert wurden, ihre Probleme. Wir kennen alle die Formel „love it, change it or leave it“ Das „change it“ wird von vielen Menschen ausgeklammert und stattdessen durch ein „suffer it“ ersetzt. Aber auch für die Generation Z, die die Hoffnung auf schnellere Anpassung an aktuellen Wandel nährt, wird z.B. von Prof. Scholz ein eher differenziertes Bild gezeichnet, was Next Leadership nicht unbedingt einfacher macht. Es besteht zwar ein hoher Wunsch nach Freiheit und Autonomie, aber zugleich ist eine Orientierungslosigkeit erkennbar, weshalb sich viele junge Leute nach mehr Sicherheit und Vorgaben sehnen als die Generationen vor ihr. Fazit ist, dass sich nicht alle Mitarbeiter über einen Kamm scheren lassen und nicht alle mit Arbeit ihre Selbstverwirklichung betreiben wollen.
Unternehmen begegnen ihren Mitarbeitern und Führungskräften häufig mit einem sehr skillorientierten Personalentwicklungsansatz, der neue Methoden und Tools vermittelt, aber dadurch noch lange nicht den Mindset verändert. Klassische Kompetenztrainings zielen primär auf die horizontale Entwicklung ab, während die eigene Transformation nur mit vertikalen Entwicklungsmaßnahmen angestoßen werden kann. Das ist aufwendig, kostet Zeit, Geduld und Geld und da greift man meistens doch lieber auf frontalorientierten und möglichst digital gestalteten Lernimpuls zurück, als sich mit dem Menschen, seiner Wahrnehmung, seinen Bewertungsmustern und seiner Selbstreflexion auseinanderzusetzen. Wenn es am Ende des Tages nur doch wieder darum geht, dass die Menschen zu funktionieren haben, wie es das Unternehmen gerade braucht, dann landen Next Leadership Ansätze auch ganz schnell in der Kategorie „instrumentelle Manipulation“ und werden keine tiefere Akzeptanz finden.
In der kommenden Woche sprechen wir über die Herausforderung Vertrauen bei Next Leadership.
Weitere Beiträge rund um das Thema Next Leadership gibt es unter www.nextleader.de