Hindernisse in der Selbstführung überwinden Teil II
Fühlen enttabuisieren
Kontakt mit sich selbst ist für viele insofern gefährlich, als dass man sich selbst dann zu fühlen beginnt. Während die deutsche Business Kultur gerade in Fragen Fachlichkeit und Sachlichkeit zu den weltweiten Champions gehört, werden Emotionen vielerorts in deutschen Unternehmen noch stark tabuisiert und als Zeichen von Inkompetenz und von Schwäche gesehen. Ein weiterer innerer Saboteur könnte beim Thema Fühlen an die Oberfläche treten, weil das Fühlen, anders als bei Zahlen, Daten, Fakten, häufig mit Kontrollverlust, Unberechenbarkeit und Ohnmacht assoziiert wird. Viele Führungskräfte haben nie gelernt, konstruktiv mit diesen Gefühlen umzugehen.
Und doch ist die Selbstführung unserer Ansicht nach ohne Fühlen nicht möglich. Nun wenn man das Fühlen erlaubt, wird Einem erst wirklich der Kontakt mit dem eigenen Selbst möglich. Erst dann bekommt man als Führungskraft Zugang zu eigenen Bedürfnissen und kann spüren, z.B. wann die eigenen (oder die fremden) Grenzen überschritten werden, welches Verhalten oder Entscheidungen stimmig sind und wie man die Mitarbeiter individuell ansprechen kann. Verhalten ohne das Zurückgreifen auf die eigene emotionale Intelligenz ähnelt einem blinden Schießen. Vielleicht gibt es ja hin und wieder einen Zufallstreffer. Wenn man aber neben der kognitiven Ebene auch die intuitive nutzt, wozu uns unter anderem Peter Senge mit seinem Konzept von Personal Mastery rät, erhöht man enorm die Erfolgswahrscheinlichkeit.
Lesen Sie in dem nächsten Beitrag wie wichtig Unbewusstes für die Wahrnehmungs-, Denk- und Entscheidungsprozesse von Führungskräften ist.